Gilching setzt ein ambitioniertes Projekt um: Zahlreiche intensiv genutzte Grünflächen werden in den nächsten Jahren in blühende Oasen umgewandelt. Der Anfang wird am Bahnweg nahe der S-Bahnstation Argelsried und auf einer Grünfläche in der Watzmannstraße gemacht.
„Unser Ziel ist es, durch eine reduzierte Mahdfrequenz – etwa zweimal jährlich – und das Aussäen heimischer Blühpflanzen die biologische Vielfalt zu erhöhen“, erklärt Manfred Walter, Bürgermeister der Gemeinde Gilching. Besonders profitieren sollen davon Insekten, die mit etwa 70 Prozent den größten Anteil aller Tierarten weltweit ausmachen. In Deutschland sind jedoch 40 Prozent der Insektenarten bedroht oder bereits verschwunden, obwohl sie essenzielle Aufgaben wie Bestäubung, Bodenbildung und die Zersetzung abgestorbener Biomasse übernehmen.
Dieses Vorgehen ist nicht nur ein Beitrag zum Schutz der Insektenvielfalt, sondern verbessert auch das Ortsbild und spart langfristig Kosten. Christine Hammel, zuständig für den Bereich Umwelt in der Gemeinde ist sich bewusst, dass die naturnah gestalteten Flächen nicht immer dem traditionellen Bild eines gepflegten Grüns entsprechen. Doch genau diese Natürlichkeit bietet zahlreichen Käfern, Schmetterlingen und anderen Insektenarten wichtige Lebensräume. Sie bietet zudem Schutz und Überwinterungsmöglichkeiten während der kälteren Monate.
Durch die Schaffung von Staudenflächen und extensiven Blühflächen an verschiedenen Standorten leiste Gilching einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt und zur ökologischen Aufwertung der Gemeinde. Hinweisschilder in der Watzmannstraße, am Schützenhaus und Bahnweg informieren künftig über die „Lebendige Blühwiese“.
Plakat/Schild: NaBiT GbR – Dr. Martina Wichelmann und Dr. Andrea Rudolph