Auch 2025 unterstützt die Gemeinde die bundesweite Aktion „Mähfreier Mai“, zu der die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft aufruft. Ziel ist es, den Blick auf unsere Grünflächen zu verändern: Weg von kurz getrimmtem Rasen, hin zu artenreichen Wiesen und lebendigen Gärten, die heimischen Insekten, Vögeln und Kleinsäugern wertvollen Lebensraum bieten.
Dabei geht es nicht um ein generelles Mähverbot, sondern um einen sensibleren, ökologisch sinnvollen Umgang mit der Mahd. Auch die Gemeinde Gilching hat in den vergangenen Jahren ihre Mähstrategie angepasst – heute wird differenziert gemäht, je nach Bodenbeschaffenheit, Wiesenart und Wetterlage. Nährstoffreiche Wiesen benötigen häufigere Pflege, um Artenvielfalt zu erhalten. Trockenrasen hingegen profitieren von längeren Ruhephasen, in denen sich seltene Pflanzen ungestört entwickeln können.
Natur braucht Vielfalt – und Zeit
Ein bewusster Umgang mit der Mahd schützt nicht nur Pflanzen, sondern auch Tiere: Wildbienen, Schmetterlinge, Heuschrecken und viele weitere Arten finden in ungestörten Flächen Nahrung und Rückzugsorte. Besonders wertvoll sind „wilde Ecken“ – kleine ungemähte Bereiche mit Brennnesseln, Disteln oder Totholz. Was auf den ersten Blick unaufgeräumt wirken mag, ist in Wahrheit ein Hotspot der Artenvielfalt.
Auch die klimatischen Veränderungen finden Berücksichtigung: In trockenen Sommern wird die Mahd reduziert, um die Verdunstung zu minimieren und das Mikroklima zu schützen. Bei überdurchschnittlich feuchtem Frühjahr kann eine frühere Mahd hingegen notwendig sein, um das Überhandnehmen konkurrenzstarker Gräser zu vermeiden.
Achtung bei Mährobotern
Ein wichtiger Hinweis für private Gärten: Rasenmähroboter sollten ausschließlich tagsüber und unter Aufsicht betrieben werden. Vor allem Igel sind in der Dämmerung unterwegs – für sie kann der Mäher zur tödlichen Gefahr werden. Zudem stören häufige Mähvorgänge die Blütenentwicklung und vertreiben wichtige Bestäuber.
Kinder machen Artenvielfalt sichtbar
Um die Bedeutung unserer Blühflächen stärker ins Bewusstsein zu rücken, werden künftig Hinweisschilder auf ausgewählten Wiesen aufgestellt – gestaltet von den Kindern der Villa Holzwurm. So erkennen Bürgerinnen und Bürger auf einen Blick, welche Flächen bewusst naturnah gepflegt werden – und warum sie manchmal „wild“ aussehen dürfen.
Neue Blühflächen 2025
Auch in diesem Jahr setzt die Gemeinde ein klares Zeichen für mehr Biodiversität: Folgende Blühflächen sind für 2025 vorgesehen:
- An den Sportanlagen an der Talhofstraße (Nebenflächen und bei den Waldplätzen)
- An der Unterkunft für Wohnungslose
- Am Ortsausgang von Gilching in Richtung Alling
Diese Flächen sollen Lebensräume schaffen – und gleichzeitig Inspiration sein für alle, die auch im eigenen Garten oder auf dem Balkon mehr Platz für Natur schaffen möchten.
Mehr Informationen finden Sie auch auf der Webseite des Vereins „Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. unter dem Link: www.dgg1822.de/kampagne-maehfreier-mai/.
