In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Starnberg hat die Gemeinde Gilching im Januar 2023 eine ca. 0,5 Hektar große Moorfläche im Gemeindewald renaturiert. Bei dieser Biotopfläche handelt es sich um einen Toteiskessel mit flächigem Vorkommen von Torfmoosen und vereinzelten Vorkommen der Rosmarinheide.
Im Zuge der Renaturierung wurde ein Großteil der dort wachsenden wasserentziehenden Fichtenbäume entfernt, sodass eine offene Fläche entstand und eine weitere Sukzession (Zuwachsen) mit Gehölzen verhindert wird. Ausgewählte Habitatbäume wurden zur Schaffung einer abwechslungsreichen Struktur erhalten. Die Biotopfläche mit der Nummer 7833-0023-001 „Kleines Hoch- und Übergangsmoor südwestlich des Görbelmooses“ liegt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) „Moore und Buchenwälder zwischen Etterschlag und Fürstenfeldbruck“.
Nun bietet die Fläche Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten, die hauptsächlich im Mooren zu finden sind. Ebenso finden jetzt Amphibien hier einen Unterschlupf. Im Biotopverbund dient die Fläche somit als wichtiges Trittsteinbiotop.
Erklärung Toteiskessel:
Bei einem Toteiskesseln, handelt es sich um Relikte der letzten Eiszeit.
Von der Gletscherzunge gelöste Eisblöcke (Toteis) wurden von Schotter, Sand oder Schutt bedeckt und sind deswegen nur langsam geschmolzen. Ein Toteiskessel entsteht nach dem Abschmelzen des Eises und einem Nachsacken der oberen Schotterschicht. Im Laufe der Zeit können sich Toteiskessel zu Mooren entwickeln. Sie sind als trockene oder mit Wasser gefüllte Senken zu finden. In Gilching gibt es einige davon.
Torfmoos Rosmarinheide
Entfernung von Fichtenbäumen
Fotos von Reinhard Maier und Gemeinde Gilching.